Rasentraktor reinigen, pflegen & warten

Wussten Sie, dass auf einer kommerziellen Bahnstrecke in Indien eine Lokomotive ihren Dienst verrichtet, die im Jahr 1855 gebaut wurde? Zuverlässig schnauft die Fairy Queen alle zwei Tage die 143 Kilometer lange Strecke zwischen Neu-Delhi und Alwar auf und ab.

Was dieses kleine Faktum mit Ihrem Rasentraktor zu tun hat? Es ist der eindrucksvolle Beweis dafür, dass eine Maschine bei richtiger Wartung und Pflege über viele Jahre hinweg treue Dienste leisten kann, was gerade bei einer größeren Investition wünschenswert ist.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen daher gerne erläutern, wie Sie Ihren Rasentraktor über das gesamte Jahr hinweg richtig pflegen und so selbst zu einem langen Traktorleben beitragen können.

Rasentraktor reinigen: So geht’s

Der mit großem Abstand wichtigste Grundsatz zur sachgemäßen Wartung Ihres Rasentraktors lautet: Halten Sie ihn sauber. Eine gründliche Reinigung nach jedem Mähvorgang gehört zum Pflichtprogramm, denn wenig lässt Metall schneller rosten als vermoderndes Gras.

Besondere Beachtung sollten dabei die folgenden Bauteile finden:

  • Fangkorb: Entfernen Sie gegebenenfalls das Mulchgehäuse und nehmen Sie anschließend den Fangkorb ab. Reinigen Sie ihn nun mit einem Handfeger und wenn die Verschmutzungen besonders hartnäckig sind, auch mit dem Gartenschlauch. Achten Sie dabei besonders auf die Lüftungsöffnungen, in denen sich gerne Grasreste verstecken.

  • Auswurfkanal: Fegen Sie auch den Auswurfkanal, durch den das Gras in den Korb gelangt, gut aus und entfernen Sie abschließend etwaige Reste mit der Hand oder einem weichen Schaber.

  • Mähwerk: Bei der Reinigung des Mähwerks gilt es immer, auf Ihre Sicherheit zu achten. Machen Sie sich niemals daran zu schaffen, während der Zündschlüssel noch steckt. Für diese Arbeit empfehlen wir außerdem den Einsatz einer Hebevorrichtung, um damit leichter an das Mähwerk zu gelangen. Ist Ihr Traktor gesichert und aufgebockt, bürsten Sie die Klingen am besten ab und wischen mit einem feuchten Lappen nach.

  • Räder und Fahrwerk: Wenn Sie schon Zugriff auf die Unterseite Ihres Rasentraktors haben, nutzen Sie die Gelegenheit, auch sein Fahrwerk von allen Grasresten zu befreien. Zuallerletzt sind die Räder dran, denn auch dort lagern sich oft hartnäckige Halme ab.

Für alle Reinigungsarbeiten hat sich nach unserer Erfahrung ein einfacher Handfeger und bei starkem Schmutz der Gartenschlauch bewährt. Mit einem Hochdruckreiniger lässt sich die Aufgabe zwar schneller erledigen, allerdings besteht bei unsachgemäßer Handhabung und zu scharf eingestelltem Strahl immer die Gefahr, empfindliche Bauteile Ihrer Maschine zu beschädigen. Halten Sie den Gartenschlauch bitte nie direkt an den Mäher, sondern nutzen Sie ihn mit mindestens 0,3 m Abstand. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie einen weichen Wasserstrahl einstellen und diesen nicht direkt auf die Lager und empfindlichen Maschinenteile des Mähers halten.

Sollten Sie einen Kompressor Ihr Eigen nennen, dann stellt dieser eine attraktive Alternative dar: Druckluft entfernt Schmutz auch von Stellen, die Sie mit einer Bürste nicht erreichen und trägt zusätzlich dazu bei, dass Ihr Mäher schneller trocknet.

Wartung Ihres Rasentraktors einmal im Jahr

Weiterhin existieren Maßnahmen, die ebenfalls entscheidend zur Langlebigkeit Ihres Rasentraktors beitragen. Diese sind ein wenig aufwändiger, müssen allerdings nur einmal jährlich – am besten zum Ende der Gartensaison – durchgeführt werden.

Erledigen Sie im Spätherbst Folgendes:

  • Zündkerzen tauschen: Wenn Ihr Traktor nur noch schlecht anspringt oder in Betrieb hörbare Aussetzer hat, wird es Zeit für neue Zündkerzen.

    Der Wechsel ist relativ einfach: Achten Sie zunächst darauf, dass der Motor Ihres Traktors kalt ist; Zündkerzen dürfen niemals aus einem warmen Motor ausgebaut werden. Ziehen Sie anschließend vorsichtig den Zündkerzenstecker ab und verwenden Sie nun einen Zündkerzenschlüssel, um die ausgediente Komponente gegen den Uhrzeigersinn auszuschrauben. Abschließend nur noch die neue Kerze festziehen, den Stecker wieder aufsetzen und fertig.
  • Luftfilter wechseln: Der Luftfilter Ihres Traktors ist ebenfalls ein typisches Verschleißteil, das regelmäßig ausgetauscht werden sollte.

    Diese Aufgabe ist noch leichter, als der Wechsel der Zündkerzen: Fast jeder Rasentraktor besitzt an der Seite des Motorblocks eine Schnappvorrichtung, die mit einem Hebel geöffnet und verschlossen werden kann, bei einigen Modellen sind diese Abdeckungen mit Schrauben versehen, die werkzeuglos entfernt werden können. Der neue Luftfilter wird dort einfach eingesetzt in einen Plastikrahmen eingeklickt.
  • Ölwechsel: Spätestens, wenn das Öl Ihres Traktors tiefschwarz ist, sollte es dringend gewechselt werden.

Auch diese Arbeit ist kein Hexenwerk: An der Unterseite des Motors befindet sich das Ablassventil. Neuere Motoren haben meistens schon einen Ablaufschlauch verbaut, dies erleichtert das Ablassen des Öles. Wird dieses geöffnet, fließt das Öl ohne große Umstände aus. Fangen Sie es unbedingt in einem Behältnis auf und entsorgen Sie es sachgemäß. Jetzt müssen Sie den Öltank nur noch mit frischem Öl befüllen und auch diese Aufgabe ist erfolgreich abgeschlossen.

Natürlich unterscheiden sich verschiedene Rasentraktoren in Details wie dem Typ der Zündkerzen, dem Modell des Luftfilters und der richtigen Ölmenge. Konsultieren Sie daher bitte immer Ihre Betriebsanleitung, bevor Sie die Motorhaube öffnen oder wenden Sie sich vertrauensvoll an unseren Service.

Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, empfehlen wir Ihnen den Wartungsservice einmal im Jahr mit uns vorzunehmen. Außerdem kann es, je nach Hersteller, sein, dass Sie eine professionelle Wartung einmal im Jahr wahrnehmen müssen, um den vollen Garantieanspruch zu behalten.

Lagerung Ihres Traktors

Rasenmäher im Gartenschuppen lagern

Der Gartenschuppen oder die Garage eignen sich bestens zur Lagerung Ihres Rasentraktors

Entscheidend für die Lebensdauer Ihres Rasentraktors ist weiterhin, wie und wo Sie ihn unterbringen. Wir möchten Ihnen dabei auf jeden Fall einen trockenen Platz in der Garage oder dem Gartenschuppen ans Herz legen – und zwar ganzjährig.

Denn auch im Sommer kommt es zum ein oder anderen Regenguss, bei dem eine simple Abdeckplane nicht ausreichend ist. 

Den Rasentraktor winterfest machen

Allerspätestens, wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden und die Gartensaison sich ihrem Ende entgegenneigt, hat Ihr Mäher sich einen sicheren Ort zum Überwintern mehr als verdient.

Wie Sie Ihren Traktor winterfest machen, haben wir für Sie bereits ausführlich dokumentiert, hier aber noch einmal das Wichtigste im Überblick:

  • Gründliche Reinigung: Nehmen Sie sich dabei die Stellen vor, die gerne übersehen werden, etwa das Innere des Motors oder das Mulchwerk.

  • Imprägnieren: Sprühen Sie nach der Reinigung alle Metallteile mit einem imprägnierenden Öl ein. So schützen Sie Ihre Maschine auch bei feuchter Witterung vor Rost.

  • Benzin ablassen: Treibstoff kann bei längerem Stillstand des Motors verharzen. Saugen Sie daher das restliche Benzin ab und lassen Sie dann den Motor noch so lange laufen, bis er von allein ausgeht.

  • Batterie abklemmen: Bauen Sie zuletzt die Batterie Ihres Rasentraktors aus, beziehungsweise entfernen Sie den Akku. Für einen zuverlässigen Start ins nächste Frühjahr empfehlen wir den Anschluss an ein Ladegerät mit Trickle-Funktion. Von Vorteil ist es, die Batterie oder den Akku im Winter bei Zimmertemperatur im Haus zu lagern.

Haben Sie alles erledigt und sich außerdem um Zündkerzen, Luftfilter und Öl gekümmert, sollte einer sicheren Winterruhe und einem erfolgreichen Frühjahrserwachen nichts mehr im Wege stehen.

Lange Freude an Ihrem Rasentraktor

Wenn Sie sich an alle beschriebenen Schritte halten, hat Ihr Rasentraktor ein langes Leben vor sich. Vielleicht wird aus ihm kein rollendes Museumsstück wie aus der Fairy Queen; fünfzehn bis zwanzig Jahre treue Dienst dürfen Sie bei sachgerechter Pflege einplanen.

Sollte der Motor doch einmal stottern oder die Klinge stumpf werden, stehen wir Ihnen gerne hilfreich zur Seite. Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Gartenarbeit und vor allen an Ihrem Rasentraktor.

 

Julia Baransky Online Redakteurin bei inara schreibt

Über die Redaktion
Julia Baransky ist Content-Managerin. Technisches Know-how und strukturierte Lösungen sind Julias Stärken. Durch ihr analytisches Denkvermögen versteht sie Zusammenhänge wie keine andere. Mit ihren sorgfältig recherchierten Texten, trifft Julia die ausgewählten Themen auf den Punkt und schafft so echten Informations-Mehrwert.

 Titelbild von Barn Images. Weiteres Bild von Sebastian Huxley.