Winterarbeit mit dem Rasentraktor: Anbaugeräte und ihre Einsatzgebiete

Früher war mehr Winter – so oder so ähnlich lautet einer dieser typischen Smalltalk-Sätze, wie sie gerne bei einer zufälligen Begegnung mit den lieben Nachbarn fallen. Stimmt aber gar nicht.

Zwar ist es richtig, dass Schneetage klimabedingt immer weniger werden, in weiten Teilen des Landes kommt aber immer noch eine erkleckliche Anzahl zusammen. So meldete der Deutsche Wetterdienst in den vergangenen Jahren für München durchschnittlich 42 Tage, für Berlin 27 Tage und für Hamburg immerhin 24 Tage mit Schneefall per annum.

Und wenn es schneit, dann richtig: Durch die wärmeren Sommer nimmt unsere Atmosphäre immer mehr Feuchtigkeit auf, die sie erst in den kalten Monaten als Schnee wieder abgibt; durch sich verändernde Luftströmungen wiederum werden Wolken langsamer weiter transportiert und es rieselt beständiger. Im Klartext: Wenn es schneit, dann viel und durchgängig.

Reichlich Aussicht also auf typische Winterarbeit wie Schneeräumen und -kehren.

Wie Ihr Rasentraktor Ihnen diese Aufgaben erleichtern kann, welche Anbaugeräte es für diese Zwecke gibt und wie Sie diese am besten einsetzen, haben wir von unserem MotorLand Experten für Anbaugeräte Daniel Brandt erfahren und möchten diese Informationen auch Ihnen nicht vorenthalten.

Der Deutsche Winter, Ihr Rasentraktor und seine Einsatzmöglichkeiten

Das intensive Studium der Langzeitwetterprognose gehört zu den Grundaufgaben jedes gewissenhaften Gärtners. Sollten die Zeichen dabei auf einen weißen Dezember hindeuten, verzichten Sie lieber auf das Einmotten Ihres Rasentraktors (Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Beitrag die Begriffe Rasentraktor und Aufsitzrasenmäher synonym. Fast alle vorgestellten Arbeiten lassen sich mit beiden Geräten verrichten.), denn bei zahlreichen ungemütlichen Wetterlagen wird er mit dem richtigen Zubehör zu einem unverzichtbaren Werkzeug.

Lassen Sie uns die typischen Winterszenarien im Einzelnen durchgehen:

#1 Nach dem Sturm leistet der Rasentraktor gute Dienste

Kahle Baumkronen

Wenn die kahlen Äste auf den Rasen fallen, ist Zeit zum Aufräumen.

Es muss nicht gleich Schnee sein, der Ihnen im Winter das Leben schwer macht. Bereits eine windige Nacht reicht, um aus ihrem Garten ein von Ästen übersätes Chaos zu machen. Gerade bei großen Flächen würde das händische Aufklauben jedes einzelnen Stocks Stunden verschlingen.

Deshalb empfiehlt Daniel Brandt für solche Fälle eine Kehrmaschine, die Sie einfach an Ihren Traktor anhängen können. Diese sammeln nicht nur Laub zuverlässig ein, sondern kommen auch mit kleinerem Gehölz spielend zurecht. Ein Fassungsvermögen von bis zu 650 Litern sorgt dafür, dass Sie den Auffangkorb nur selten leeren müssen.

Lediglich sehr große Äste, brauchen Sie dann noch von Hand aufzulesen. Alle Baumreste entsorgen Sie anschließend am besten in einem Häcksler, denn so kommen sie Ihrem Garten als wertvolles Mulchmaterial zugute.

#2 Rasentraktor bei leichtem Schneefall nutzen

Die weiße Wattedecke sieht zwar schön aus, wird in Hof, Zufahrt und vor dem Haus allerdings schnell zum Ärgernis. PKW bleiben bereits in wenigen Zentimetern stecken und unter einer festgetretenen Schneedecke bildet sich eine Eisschicht, die für Fußgänger zur gefährlichen Schlinderbahn werden kann. Also weg mit dem Schnee – und zwar möglichst rasch.

Am einfachsten funktioniert dies mit einer Anbaukehrmaschine für Ihren Rasentraktor. Denn die kräftigen Bürsten kommen nicht nur mit Schmutz zurecht, auch leichten Schnee räumen sie in Windeseile aus dem Weg. Wenn Sie mit Ihrem eigenen Grundstück fertig sind, bleibt daher wahrscheinlich noch genug Zeit, sich um den Rest Ihrer Straße zu kümmern und so zum Held der Nachbarschaft zu werden.

Alternativ können Sie auch einen Streukorb an Ihrem Traktor montieren und dem Schnee mit Salz oder Sand zu Leibe rücken. Allerdings ist hier Vorsicht geboten! Salz ist nicht überall erlaubt; informieren Sie sich also bitte unbedingt bei Ihrer Gemeinde, bevor Sie zur ersten Streufahrt ausrücken.

Auf das Kehren Ihres Rasens dagegen verzichten Sie bitte. Die schnell rotierenden Borsten würden die Pflanzen regelrecht zerfetzen. Lassen Sie den Schnee dort einfach liegen, denn für die Grashalme wirkt er wie eine schützende Isolierschicht.

#3 Kann der Rasentraktor im Winter bei starkem Schneefall eingesetzt werden?

Spätestens, wenn Ihnen der Schnee bis zu den Knien reicht, ist es mit Kehrmaschine und Streuer nicht mehr getan. Jetzt hilft nur noch ein Schneeschild an Ihrem Rasentraktor und Sie sind Ihr eigener Räumdienst. Mit Arbeitsbreiten von bis zu 125 Zentimetern ist die Zufahrt im Handumdrehen wieder frei und Sie erleben gleichzeitig hautnah, wie viel Power wirklich in Ihrem Traktor steckt.

Sollten Sie den Schnee lieber gleich ganz beseitigen wollen, statt ihn nur an die Seite zu schieben, empfehlen wir dagegen eine Schneefräse. Bei diesen Geräten sind die Räumbreiten zwar etwas schmaler, dafür wird der Schnee zu einem feinen Pulver zermahlen und meterweit davon geblasen. Das sieht nicht nur beeindruckend aus, sondern macht Schneemassen endgültig den Garaus.

Übrigens: Wenn Ihr Haus in einer Hanglage liegt und Sie sich gerade fragen, ob ein Rasentraktor auch mit einer veritablen Skipiste zurechtkommt, können wir Sie beruhigen. Denn Traktoren erhalten Sie auch mit geländegängigem Allradantrieb und ausreichend PS für steile Wege. Sollte selbst das nicht ausreichen, oder Sie haben nur einen Rasentraktor mit Hinterradantrieb, dann greifen Sie einfach zu Schneeketten.

#4 Kann der Rasentraktor auch bei Regen genutzt werden?

Wenn es doch zu warm für Schneefall ist und es stattdessen wie aus Kübeln gießt, sodass Ihr Garten regelrecht geflutet wird, dann … muss der Rasentraktor leider passen.

Denn hohes Wasser ist gar nicht gut für ihn. Es dringt an Stellen ein, wo es überhaupt nichts verloren hat und sorgt dort für Rost und kostspielige Schäden.

Gönnen Sie Ihrem Traktor im Falle einer Überschwemmung also lieber eine Ruhepause und lassen Sie ihn bitte nicht im Regen stehen. Weiterhelfen kann Ihnen bei Hochwasser viel besser eine Pumpe, mit der Sie aus dem unerwünschten Feuchtbiotop schnell wieder einen Rasen machen.

Montage: So bauen Sie die Geräte an Ihren Traktor an

Technische Zeichnung von Fahrzeug

Für die Montage der Anbaugeräte müssen Sie kein Ingenieur sein.

Klingt alles ziemlich großartig, nicht wahr? Im Winter ist ein Rasentraktor eine echte Allzweckwaffe. Aber vielleicht suchen Sie gerade das Haar in der Suppe und fragen sich, wie Sie Ihren eigenen Traktor entsprechend aufrüsten können. Denn wahrscheinlich ist das furchtbar kompliziert, Sie brauchen mindestens ein Schweißgerät und am besten einen Crashkurs in Ingenieurswissenschaften?

Da können wir Entwarnung geben, denn die Montage der Anbaugeräte an den Rasentraktor, wie etwa des Schneeschilds, ist sehr einfach. Für jedes Werkzeug finden Sie den passenden Anbaurahmen, der sich mit ein paar Handgriffen und wenigen Schrauben am Anbausatz Ihres Traktors befestigen lässt.

Anschließend müssen Sie Kehrmaschine, Schneeschild oder -fräse nur noch einhängen und können sofort loslegen. Und sollte es doch mal irgendwo haken, dann steht unser Serviceteam Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Keine Bange vor dem Schneechaos

Als stolzer Besitzer eines Rasentraktors oder ambitionierter Gärtner, der mit der Anschaffung eines Traktors liebäugelt, müssen Sie Schneemassen nicht mehr fürchten. Ob leichter Pulverschnee oder nasser, schwerer Schneeberg – für jede Art des kalten Niederschlages finden Sie das passende Werkzeug.

Kehrmaschine, Streukorb, Schneeschild und Fräse machen aus unpassierbaren Wegen schnell wieder gangbare Pfade – wenn der Schnee dann wirbelt und sich am Rand der Straße türmt, macht die einst unliebsame Arbeit sogar richtig Spaß.

Die Montage der Anbaugeräte ist dabei denkbar einfach; ein paar Schrauben, mehr braucht es nicht und Sie können mit den Räumarbeiten starten. Sollten Sie sich dennoch Hilfe wünschen oder weitere Fragen haben, dann stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

 

Julia Baransky Online Redakteurin bei inara schreibt

Über die Redaktion
Julia Baransky ist Content-Managerin. Technisches Know-how und strukturierte Lösungen sind Julias Stärken. Durch ihr analytisches Denkvermögen versteht sie Zusammenhänge wie keine andere. Mit ihren sorgfältig recherchierten Texten, trifft Julia die ausgewählten Themen auf den Punkt und schafft so echten Informations-Mehrwert.

 

Titelbild von Nathan Anderson. Weitere Bilder von Markus Spiske und ThisisEngineering RAEng.